Es wird zunächst grundsätzliches Wissen über Krisen und Suizidalität vermittelt. Über die Auseinandersetzung mit eigenen Wertvorstellungen und Krisen werden Prinzipien und Techniken der Krisenintervention erarbeitet. Darüber hinaus werden die Möglichkeiten und Grenzen der Krisenintervention in den jeweiligen Arbeitsfeldern erörtert. Es werden grundlegende Informationen über suizidale Krisen bei Persönlichkeitsstörungen vermittelt; dabei werden schwierige Gegenübertragungssituationen berücksichtigt. Die Beschäftigung mit den Tätigkeiten und Verhaltensweisen des Teams muss sehr vorsichtig vonstatten gehen. Kritische Situationen, Spannungen und Konflikte treten gerade in Zeiten von Hektik und Stress verstärkt auf und beeinflussen die Teamarbeit nicht nur unterschwellig.
THEMENSCHWERPUNKTE
• Einschätzung der aktuellen Suizidalität
• Persönlicher Umgang mit Krisen
• Erkennen der eigenen Anteile im Beziehungsprozess mit suizidalen Klienten
• Theoretische Ansätze zum Verständnis von Krisen und Suizidalität
• Grundprinzipien der Krisenintervention
• Krisenintervention bei Borderline- und narzisstischen Persönlichkeitsstörungen
• Symptomatik narzisstischer und Borderline-Störungen
• Dynamik narzisstischer Krisen und Funktion der Suizidalität bei Borderline-Störungen
• Beziehungsgestaltung
• Hilfreiche Interventionen
• Umgang mit kritischen Situationen im Team
Arbeitsweise:
• Informationsvermittlung
• Themenzentriertes Gruppengespräch zu speziellen Fragestellungen
• Selbstreflektion
• Übungen und Rollenspiele zur Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung
• Fallbearbeitung aus der Praxis der Teilnehmer
“Von Symptombehandlungen der Krise ist nichts zu erwarten, denn es handelt sich um keine Krise mehr… Wir müssen lernen, hinter den unsere Gegenwart prägenden Widerständen, Fehlschlägen und Sackgassen die Konturen einer anderen Gesellschaft auszumachen.” Andre Gorz
FOCUS UND ZIEL DES MODULS:
Richtiger Umgang mit Menschen in Krisen ist ein wichtiges gesellschafts- und gesundheitspolitisches Anliegen, da durch diese präventive Arbeit der Ausbruch und die Chronifizierung von psychischen und psychosomatischen Krankheiten sowie von sozialen Fehlentwicklungen verhindert werden kann. Das Ziel dieses Seminars besteht darin sowohl theoretisches Wissen über Lebenskrisen, Traumatisierungen und Suizidalität als auch allgemeine und spezielle Interventionsmöglichkeiten für Beratung und Therapie in Krisensituationen zu vermitteln. Dadurch soll es den TeilnehmerInnen ermöglicht werden, Fähigkeiten im Umgang mit diesen extremen Situationen zu erlernen bzw. zu verbessern.
NUTZEN:
Die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer sollen:
- ein besseres Verständnis für die Hintergründe und Ursachen von Konflikten und Krisen in Feldern, die maßgeblich von verschiedenen, z.T. gegensätzlichen kulturellen Codes und Weltbildern geprägt sind (primär im sozialen und im Bildungsbereich), erhalten.
- Analyseinstrumente für interkulturell geprägte Konflikte und Krisen kennen lernen.
- Strategien und Interventionsmöglichkeiten in interkulturell geprägten Konflikt- und Krisensituationen kennen lernen, anwenden und in der Erwachsenenbildung weitergeben können.
ZIELGRUPPE:
TeilnehmerInnen der Trainer- und Coachingausbildungen, TrainerInnen, Coaches und/oder Berater in selbständiger Praxis.